Im Zuge des großangelegten Spendenprojektes des Fördervereins des DEI konnte dank zahlreicher und großzügiger Spenden 20.000 Euro für die Restaurierung des Schickmodells der Jerusalemer Altstadt gesammelt werden. Vom 16. Februar bis zum 8. März arbeiteten die zwei Restauratorinnen Theresa Fritzen und Linda Schäfer-Krause am Modell, um es auch für kommende Generationen zu erhalten.
Im Namen des DEI und des Fördervereins möchten wir allen Spendern noch einmal recht herzlich danken! Ohne Ihre Unterstützung wäre das Projekt nicht möglich gewesen!
Kurzbericht zur Konservierung und Restaurierung eines Stadtmodells von Conrad Schick
Theresa Fritzen und Linda Schäfer-Krause
Einführung
Das topografische Modell zur Stadtentwicklung von Jerusalem um 70 n. Chr. von Conrad Schick aus dem Jahre 1895 befindet sich im Deutschen Evangelischen Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in Jerusalem. Aufgrund sichtbarer Schäden fand bereits 2017 eine umfassende Voruntersuchung des Modells durch Dipl.-Rest. Andrea Habel-Schablitzky und Dipl.-Rest. Kaska Kmiotek–Nogalski vor Ort statt. Dabei wurde festgestellt, dass sich das Modell in einem akut gefährdeten Erhaltungszustand befindet. Weiterhin wurde deutlich, dass die Konstruktion nicht wie angenommen aus Holz, sondern aus bemalten Pappelementen besteht. Im Rahmen der Untersuchung wurde ein Konzept zur Konservierung und Restaurierung des Modells empfohlen, welches im März 2020 durch die Papierrestauratorin Theresa Fritzen M.A. und die Gemälde- und Skulpturenrestauratorin Dipl.-Rest. Linda Schäfer-Krause zum großen Teil umgesetzt werden konnte. Die Maßnahmen wurden in einer schriftlichen und fotografischen Dokumentation festgehalten.
Zusammenfassung und Ausblick
Insgesamt konnte die Sicherung der extrem fragilen Fassungsschichten und die Stabilisierung der teils losen und stark auseinanderklaffenden Papierbereiche erfolgreich durchgeführt werden. Die Ästhetik des Modells wurde zudem deutlich verbessert. Die Fassung wird aufgrund der vergangenen starken Schädigung und durch die Materialkombinationen immer fragil bleiben. Eine erneute Kontrolle des Erhaltungszustandes wäre daher – vor allem im Hinblick auf die Stabilität der Fassung –unbedingt zu empfehlen. Im Zuge dieser Arbeiten wäre es wünschenswert das Erscheinungsbild des derzeit noch unbehandelten Außenrahmens durch eine Retusche zu verbessern. Ebenso sind noch weitere Kittungen und Retuschen im Bereich der Topografie denkbar, um den Gesamteindruck des Modells optisch noch weiter zu beruhigen und zu schließen.