5. Modell eines "Trogbogengrabes"
Das Modell hat die Maße 6 x 10 x 13 cm. Sechs Treppenstufen führen zum offenen Vorhof des Grabes hinab. Auf der dritten Stufe befindet sich – mit der Außenwand des Grabes verbunden – ein Trog. Der Eingang des Grabes ist durch eine Tür verschlossen, die im Modell zwar aus Holz ist, aber wohl ein Beispiel für den Verschluß durch eine Steintür (s.u.) sein könnte. Dalman schreibt hierzu in „Orte und Wege Jesu”: „Die Grabkammer, welche das Hebräische me’ara „Höhle” [s.o.: „Grab mit Zugangsschacht”] nennt, hat bei allen drei Grabformen [Trogbogen-, Bankbogen- und Schiebegrab] in auffallend vielen Fällen die Größe von reichlich 2 m im Quadrat und dieselbe Höhe. … Die Wände und die flache Decke sind in der Regel schmucklos. … Der von außen ebenerdige, von innen etwas höher als der Fußboden der Grabkammer liegende viereckige Eingang … ist stets sehr klein. … Für den Verschluß, der für die Beschränkung der Unreinheit des Grabes auf sein Inneres entscheidende Bedeutung hat, ist wohl ausnahmslos ein den Eingang auf den Seiten und oben umziehender Falz vorgesehen, dem an dem viereckigen Verschlußstein ein gleich großer Rand entspricht, so daß er, wenn in die Öffnung eingesetzt, diese und ihren Falz völlig ausfüllt, ohne darüber hervorzuragen. Zu diesem äußeren Plattenverschluß …, dem jedes Schloß fehlt, kommt in selteneren Fällen auf der Innenseite des Eingangs eine Steintüre, deren früheres Vorhandensein stets an den Löchern für ihre Angeln erkannt wird.”[1]
“Unter den … [in der Nekropole von Jerusalem] vorkommenden Formen der eigentlichen Grabstätte ist eine öfters vertretene die des Trogbogengrabes oder Arcosolium, bei welcher in die Wand der Grabkammer eine oben bogenförmige, sehr selten flach gedeckte Nische sich über einem unter ihr aus dem Felsen gehauenen Grabtroge wölbt.”[2]
Zitat aus: Heinemann, Olliver, Die Gustaf-Dalman-Sammlung in Jerusalem. Christ-Sein und Palästinawissenschaft: Alkier, Stefan et al. (Hg.), Zeichen aus Text und Stein (Texte und Arbeiten zum neutestamentlichen Zeitalter 42; Tübingen 2003) 88–109.
[1] Dalman, Gustaf, Orte und Wege Jesu, in: Schriften des Deutschen Palästina-Instituts, hrsg. von Dalman, Gustaf, Gütersloh, 1924, S.390f.
[2] Ebd., S.387 und Abb.50.