3. Modell eines "Kreuzgewölbehauses"
Das Modell hat die Maße 20 x 19 x 21 cm. Vor dem Haus – links von der Tür, zu der zwei Stufen hinaufführen, ist ein quadratisches kleines Gebäude (mit abnehmbarem Dach) angebaut. An der rechten Seite des Hauses führt eine Treppe hinauf auf das abnehmbare gewölbte Dach – mit einem Kaminausgang. Der „Hochplatz”, die „Wohnterrasse” und der „Vorratsraum” des Hauses sind in einem Stück herausnehmbar (s.u.). Dalman schreibt hierzu in „Arbeit und Sitte in Palästina”: „Ein Kreuzgewölbe hatte auch in Ramallah ein inwendig 7 m langes und 6,70 m tiefes Haus mit Haustür nahe dem rechten Ende der Vorderseite. Sie führte zunächst in den 2 m breiten ka el-bet, neben welchem 1,05 m höher die Wohnterrasse … lag. Der hintere Teil des ka el-bet hatte über sich den von der Wohnterrasse aus ersteigbaren … Hochplatz … Die … Wohnterrasse wurde hinten durch einen langen Vorratsschrein begrenzt. Durch eine 68 cm breite Lücke desselben gelangte man in den dahinter liegenden Vorratsraum … Nach Notizen, …, hatte es auch einen Kamin …, unter der Wohnterrasse einen Stall für Kleinvieh, unter dem 60 cm höheren Vorratsraum einen Rinderstall.”[1]
Fünf Modelle hat Dalman von Grabanlagen[2] anfertigen lassen. Sie könnten Beispiele unterschiedlicher Grabtypen aus der „Nekropole von Jerusalem” sein, denn Dalman hat mit mehreren Lehrkursen und zusätzlich mit seinem Sohn Knut Olof an der Aufnahme derselben gearbeitet.[3] Auf diese Forschungen geht Dalman am Ende seines Buches „Orte und Wege Jesu” ein, wo er verschiedene Grabtypen erörtert[4], und Kurt Galling schrieb zu diesem Thema einen Artikel für das Palästinajahrbuch[5], in dem er auf Dalmans Arbeit verweist und zurückgreift:
aus: Heinemann, Olliver, Die Gustaf-Dalman-Sammlung in Jerusalem. Christ-Sein und Palästinawissenschaft: Alkier, Stefan et al. (Hg.), Zeichen aus Text und Stein (TAnZ 42; Tübingen 2003) 88–109.
[1] Ebd., S.161f. und Abb. 77; vgl. PJ 4 (1908), S.8.
[2] Vgl. ders., Jahresbericht, in: PJ 4 (1908), S.8.
[3] Dalman mit den Lehrkurse: vgl. Dalman, Gustaf, Jahresbericht, PJ 3 (1907), S.5; 4 (1908), S.6; 5 (1909), S.8; 7 (1911), S.7; 10 (1914), S.5; Dalman mit seinem Sohn: vgl. Männchen, Julia, Gustaf Dalman als Palästinawissenschaftler in Jerusalem und Greifswald 1902-1941, in: ADPV 9,II, Wiesbaden, 1993, S.112.
[4] Vgl. Dalman, Gustaf, Orte und Wege Jesu, in: Schriften des Deutschen Palästina-Instituts, Bd.1, 3. Aufl., Gütersloh, 1924, S.364ff.
[5] Vgl. Galling, Kurt, Die Nekropole von Jerusalem, in: PJ 32 (1936), S.73-101.